Lohnt es sich zu träumen, wenn alles schief läuft? Macht das nicht noch deprimierter? Noch mehr deutlich was man alles nicht hat?
Wozu soll träumen gut sein? Sind Träume nicht nur Quatsch? Nonsens? Überflüssiges Zeug, dass dich von der Realität und deinen Aufgaben abhält?
Wahrscheinlich sollte ich erst einmal verdeutlichen, was ich mit träumen in diesem Fall meine. Es sind nicht deinen nächtlichen Träume. Es ist nicht die Situation, in der du in die Ferne blickst und gedanklich abschweifst bis dir auffällt, dass du mitten im Meeting, in der Schule, im Lehrgang sitzt und dich eigentlich konzentrieren solltest.
Mit Träumen meine ich, diese Gedanken in dir, die dich immer wieder in eine bestimmte Richtung ziehen. Oft sind sie mit den Wünschen deiner Kindheit verknüpft. Du wirst sie nicht los. Sie tauchen immer wieder auf. Weniger in deinem Verstand. Mehr in deinem Herzen.
Diese Träume können sich auch verändern, sich deinem Alter und deiner Lebenssituation anpassen. Aber im Kern bleiben sie gleich.
Mit 11 Jahren wollte ich Journalistin werden. Später dachte ich darüber nach ein Buch zu schreiben. Gearbeitet habe ich als Erzieherin. Weil es für mich mit 19 Jahren der einfachste und schnellste Weg war (finanziell) auf eigenen Beinen zu stehen.
Mit Ende zwanzig habe ich mir einen Brustwirbel gebrochen. Ich war schon Mutter zweier Kinder. Erst nach der erfolgreichen Operation, bei der mir zwei Schrauben in die Wirbelsäule gesetzt wurden, war klar, dass ich nicht querschnittsgelähmt sein werde. Als ich damals im Krankenhaus wieder zu mir kam und die Situation erfasst hatte, schrieb ich mir auf: „Jetzt ist Schluss mit Erzieherin. Ich werde schreiben. Ich werde eine Ausbildung/Studium machen und Journalistin werden.“ (Damals dachte ich noch ich bräuchte auf jeden Fall eine Ausbildung um schreiben zu dürfen). Tiefgreifende Erlebnisse bringen dich wieder an den Kern deiner Selbst.
Nachdem ich genesen war, der Alltag mich wieder hatte und wir uns ein zweites Einkommen wünschten, ging ich ohne viel darüber nachzudenken zum arbeiten in den Kindergarten.
Mein „Buchprojekt“ habe ich immer wieder in Angriff genommen. Aber noch heute liegt es brach. Aber warte! Nicht zu früh urteilen. Du siehst doch. Ich schreibe!
Ein zweiter Wunsch von mir, der immer wieder hoch kam, ist es Selbständig zu sein. Ich liebe es meine Zeit frei einzuteilen. Einerseits bin ich ein Homie, der sich am wohlsten in seinen eigenen vier Wänden fühlt andererseits wird mir extrem schnell langweilig. Ich liebe neue Herausforderungen und Anforderungen die an mich gestellt werden. 2020 habe ich mich innerhalb von drei Monaten als Heilpädagogin (zweite Ausbildung- auch nicht mein Ding) selbständig gemacht. Mich mit der Verwaltung, Steuern, Krankenkasse auseinander gesetzt und hatte am Ende ein gut laufendes Business. Im Nachhinein war aber die Zeit der Nachforschung, der Strategien erarbeiten und Konzepte planen die Phase in der ich richtig glücklich und bei mir selbst war. Das eigentliche Business machte mir keine Freude.
In meiner momentanen Lebenssituation bin ich in der Umsetzung meiner Träume angekommen. Noch nicht am Ziel. Aber mittendrin.
Ich habe mich bewusst gegen eine Anstellung im Kindergarten entschieden. Obwohl es, auch diesmal, der leichteste Weg wäre.
Ich schreibe diese Zeilen hier für dich, weil sie mein Weg zur professionellen (sprich: vergüteten) Texterin und Autorin sind. Und ich fühle mich so wahnsinnig lebendig während ich schreibe. Die Texte fliessen einfach. Ich spüre, das ist mein Ding.
Ich habe mich mit Ringana selbständig gemacht, weil dieses Unternehmen mir ermöglicht mein Leben unabhängig von Bürozeiten und Orten zu gestalten. Natürlich verkaufen die Produkte sich nicht von selbst. (Obwohl sie so gut sind, dass sie das eigentlich müssten ;)).
Ich muss etwas dafür tun. Ich darf etwas tun. Ich darf mein Leben in die Hand nehmen und es selbst gestalten.
Jetzt aber zu der Frage wie kannst du dein Leben so gestalten, wie es richtig und gut für dich ist?
Ich glaube, dass wir alle, wenn wir tief in uns hinein hören, wissen was wir eigentlich wollen. Oft liegen darüber falsche Glaubenssätze oder Erwartungen von Außen. Und Angst vor unserem wirklichen Ich. Das habe ich auch.
Aber höre hin! Es lohnt sich!
Und dann mache dir ein Visionboard. Schreibe deine Träume auf. Es gibt Studien, dass ein Vorsatz der aufgeschrieben wurde, nur um des Aufschreiben willens, zu 40 Prozent eher erreicht wird. Am Besten suchst du Fotos aus Zeitschriften, druckst dir Bilder aus Pinterest aus um deine Träume zu visualisieren. Unser menschliches Gehirn denkt in Bildern. Denk mal an einen Pool im Sommer. Was siehst du? Wort oder Bild?
Als nächstes schreibst du dir Ziele auf. Kleinschrittig. Aber nicht zu kleinschrittig. Du willst dich ja entwickeln. Zum Beispiel ist meine „Vision“ eine erfolgreiche Schriftstellerin zu sein. Mein Zwischenziel sind zwei Blogbeiträge in der Woche zu veröffentlichen. Meine Vision lautet als Führungskraft bei Ringana finanziell unabhängig zu sein. Mein Zwischenziel ist es bis Ende Juli stabil auf Stufe 3 zu sein. (Es gibt ein Einkommensmodell bei Ringana, dass in Stufen gegliedert ist).
Natürlich habe ich noch andere Träume. Zum Beispiel ein Haus am See hier im Nachbarort. Für diesen Traum haben wir gemeinsam mit den Kindern ein Familienvisionboard erstellt. Es hängt im Wohnzimmer, damit wir es alle immer sehen können. Und du siehst ein Foto davon als Beitragsbild zu diesem Text.
Das Gute an einem Visionboard ist, dass du deine Ziele vor Augen hast. Du kannst dich in ihre Richtung bewegen und merkst auch wenn du dich von ihnen weg bewegst. Und ich bin mir ganz sicher, was du anschaust, was du in deinen Gedanken und Worten zur Realität machst, das wird auch wahr. Unsere Worte und Gedanken haben eine große Kraft. Leider benutzen wir sie oft, ohne uns dessen bewusst zu sein, um uns zu schaden. Das sind die vielen „das schaff ich nicht“, „das kann ich nicht“, „dafür bin ich zu dumm“ in unseren Leben.
Für mich ist es wichtig Gott in diese Sache mit hinein zu nehmen. Ich bin sowieso der Meinung, dass er derjenige ist, der diese Träume in unser Herz legt. Und ich glaube, dass er die Wünsche, die gar nicht gut für uns sind, mit der Zeit unwichtig macht. Wenn wir das wollen. Wenn wir Korrektur zulassen.
Mein Lieblingsbuch zu diesem Thema lautet „Träume gross“ von Terri Saville Foy.