Seit ungefähr vier Monaten betreibe ich aktiv einen Instagram Kanal. Aktiv bedeutet, dass ich vier bis fünf Reels oder Beiträge pro Woche poste, eingebettet in mehrere Story Slides, welche ich den Tag über aufnehme.
Ich bin nun an dem Punkt, an dem ich sehr gemischte Gefühle meiner vormals liebsten Social Media App gegenüber habe. Ich möchte ehrlich sein, die ganze Zeit war mein Gedanke der, in Zukunft Geld mit Instagram zu verdienen. Ich habe, kurz vor meiner Onlineaktivität, begonnen Naturkosmetik zu vertreiben und hoffte Instagram als „Shop“ und Aushängeschild für mein Business nutzen zu können. Das funktioniert sicherlich auch. Mir macht es zudem total Spaß Reels zu drehen und in die Kamera zu sprechen. Trotzdem empfinde ich einen großen Druck. Denn die Personen, die erfolgreich mit Hilfe der App sind, posten jeden Tag umfangreiche Stories. Beiträge sowie Reels werden regelmäßig veröffentlicht. Zudem bitten bekannte Influenzer ihre Follower regelmäßig darum, ihre Posts zu liken. Denn der Algorithmus will sehen, dass interagiert wird. Ansonsten ist es schwierig zu wachsen oder auch nur eine Konstante zu halten. Du wirst schlichtweg niemandem mehr angezeigt.
Ich möchte gerne von Zuhause aus arbeiten. Einkommen durch Onlinetätigkeiten zu erwirtschaften liegt mir und ich denke auch, dass dies auf Dauer gesehen fruchtbar sein wird. Trotzdem fühle ich mich auf eine Art und Weise geknechtet vom Algorithmus, die ich nicht benennen aber fühlen kann.
Eine weitere Sache die mich stört ist, dass ich, um auf Instagram erfolgreich zu sein, nicht nur meine Zeit, sondern vor allem meine Gedanken fast 24/7 auf die App konzentrieren muss. Ich könnte geplanter vorgehen. Zum Beispiel drei Beiträge/ Reels pro Woche zu bestimmten Themen anfertigen und es dann als abgeschlossen abhaken. Daran hindern mich aber die Stories, die heutzutage für den Erfolg ebenso wichtig sind.
Ich frage mich, bin ich es, die mir im Weg steht? Oder ist es tatsächlich eine Sache die von der Plattform ausgeht? Oder gebe ich Instagram zu viel Raum? Viel mehr als eingefordert wird? Ich sehe aber bekannte Influenzer, die ständig davon sprechen wie anstrengend die App ist. Also fühlen sie es doch auch.
Ich bin auch so hin und her gerissen, weil ich viel positive Bestätigung aus meinem Freundeskreis und der Familie bekommen habe. Und weil ich mir unsicher bin, wie ohne dieses digitale Schaufenster mein Naturkosmetik Business wachsen soll.
Eine davon losgelöste und doch damit verbundene Tatsache ist, je mehr Zeit ich für Instagram verwende, desto weniger davon habe ich zum Schreiben. Und auch, wenn in diesem Text tausend Fragezeichen auftauchen, bin ich mir bei einer Sache sicher. Schreiben ist für mich wichtig, ich traue mich fast zu sagen es ist meine Berufung.
Um das Maß voll und die Verwirrung komplett zu machen, profitiert meine schreibende Tätigkeit natürlich auch vom Social Media Marketing, denn ich werde sichtbar und Aufträge als Texter viel wahrscheinlicher.
Selbst wenn ich im stillen Kämmerchen ein Buch schreibe, ist es am Ende Werbung die dazu führt, dass Menschen es lesen.
Das Resümee ist, dass sehr viel logische Einsicht mit einem diffusen Gefühl konkurriert.
Eingebettet ist dies alles in meinen größten Wunsch, der da lautet, dass ich mich viel mehr als bisher an Gott wenden möchte. Ich möchte Beratung durch ihn, den heiligen Geist der in mir wohnt. Ich weiß, dass Verwirrung nicht von Gott kommt. Frieden ist die Stimme, der ich folge. Derzeit gibt es aber keinen Frieden. Weder auf der einen noch der anderen Seite. Aufhören fühlt sich falsch an. Weitermachen fühlt sich falsch an.
Gott sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme.“ Also mache ich weiter. Versuche dies ohne Druck zu tun und meine Augen auf ihn zu richten. Denn seine Weisung möchte ich nicht verpassen.
Ich stelle es mir so herrlich vor, sicher zu sein, dass das was ich (beruflich) tue der Wille Gottes für mich ist.
Bist du sicher, dass deine Tätigkeit die Richtige für dich ist?
Oder eben nicht und du möchtest das ändern?